Facharztüberweisung - Hausarzt Praxis Buerstedde
Aufgrund der zunehmenden Spezialisierung der Ärzte werden Patienten relativ häufig von ihrem Hausarzt an Fachärzte überwiesen. Eine solche Überweisung kann zur genaueren Abklärung eines Krankheitsbildes oder zur Mitbehandlung einer schon bekannten Krankheit notwendig sein. Fachärzte stehen besondere Untersuchungsmethoden zur Verfügung wie zum beispielsweise Röntgenuntersuchungen beim Orthopäden, Magen- und Darmspiegelungen beim Gastroenterologen und Hautbiopsien beim Dermatologen. Auch die Behandlung von komplexen Krankheiten oder die Verschreibung von besonders teuren Medikamenten sollte in der Regel von einem Facharzt initiiert werden. Die Einbeziehung von Fachärzten, die auf besondere Krankheiten und Behandlungen spezialisiert sind, dient nicht zuletzt auch der Sicherheit der Patienten, da dadurch Fehldiagnosen und Fehlbehandlungen vermieden werden können. Oft kann die vom Facharzt begonnene Therapie nachfolgend von Hausarzt kontrolliert und weitergeführt werden.
Überweisung durch den Hausarzt
Rechtlich gesehen kann sich ein Patient auch ohne Überweisung seines Hausarztes direkt in einer Facharztpraxis vorstellen. Dieses Vorgehen ist bei Besuchen von Zahn-, Frauen-, Kinder- und Augenärzten seit längerer Zeit üblich.
Die direkte Kontaktaufnahme mit anderen Fachärzten ohne eine entsprechende Überweisung hat jedoch Nachteile. Zum einem ist bei manchen Krankheitsbildern
nicht einfach zu beurteilen, welcher Facharzt bei der Diagnose und Behandlung weiterhelfen kann, beziehungsweise ob überhaupt eine Facharztkonsultation
notwendig ist. Zum anderen wird nur durch eine Überweisung sichergestellt, dass der Hausarzt nachfolgend durch einen Bericht über die Facharztbesuch informiert wird. Der Besuch eines neuen Arztes ohne ausreichende Dokumentation ist aus verschiedenen Gründen problematisch.
Aus diesen Gründen wurde von den Krankenkassen das Prinzip der Hausarzt-zentrierten-Versorgung (HzV) entwickelt, wonach Patienten bevorzugt behandelt werden, die nur nach Überweisung durch den Hausarzt Fachärzte aufsuchen. Auch bei dieser Versorgung sind jedoch
Notfallbehandlungen und Besuche von Frauen-, Kinder- und Augenärzten ohne Überweisung möglich.
Organisatorische Aspekte
Auf einer Überweisung zum Facharzt wird der Hausarzt kurz das Krankheitsbild beschreiben und oft auch schon eine Verdachtsdiagnose erwähnen. In vielen Fällen ist es
sinnvoll, wenn der Patient weitere Dokumente wie beispielsweise einen aktuellen Medikamentenplan oder kürzlich durchgeführte Laboruntersuchungen zum Facharzttermin mit nimmt. Falls es sich um eine Weiterbehandlung oder Kontrolle nach einem stationären Aufenthalt handelt, sollte dem Facharzt auch der Entlassungsbrief vorgelegt werden. Bei orthopädischen Konsultationen können auch schon erfolgte, auf CD gebrannte Röntgenaufnahmen hilfreich sein.
Auf der Überweisung steht nicht der Name eines Facharztes sondern nur die Fachdisziplin, da erwartet wird, dass der Patient sich den Arzt seines Vertrauens selbst wählt. Falls schon ein frühere Kontakt mit einen entsprechenden Facharzt stattgefunden hat, wäre es meist sinnvoll, die Behandlung bei diesem Arzt fortzuführen. Meistens hat der Hausarzt schon Kontakt mit verschieden Fachärzten vor Ort hergestellt und könnte dem Patienten, falls erwünscht, eine Adresse empfehlen.
Für manche Disziplinen wie beispielsweise Hautärzte oder Psychologen/Psychiater kann es schwierig sein, zeitnahe Termine zu bekommen, und der Patient muss sich leider auf lange Wartezeiten einstellen. In besonders dringlichen Fällen kann kann es gerechtfertigt sein, einen sogenannten Dringlichkeitsvermerk auf die Überweisung zu setzen, oder der Hausarzt versucht selbst einen Kollegen anzurufen, um die Terminvergabe zu beschleunigen.